Brose Bamberg dank Freak City und Omar Prewitt mit dem Sieg über Gießen

Brose Bamberg behielt am 2. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga in einem wahren Krimi mit 89:87 die Oberhand gegen die JobStairs GIESSEN 46ers und holte sich damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Vor 3.033 Zuschauern, die erstmals seit knapp zwei Jahren wieder in die BROSE ARENA durften, war es ein überragender Omar Prewitt, der mit der Schlusssirene den Erfolg einnetzte. 32 Punkte standen für ihn am Ende auf dem Scoringbogen (24 davon in Hälfte zwei!), dazu neun Rebounds und drei Assists – ein Effektivitätswert von 30! Auch wenn der US-Amerikaner herausstach, so war es dennoch eine homogene Teamleistung (22 Assists, lediglich acht Ballverluste), in der am Ende noch drei weitere Brosespieler auf eine zweistellige Punktausbeute kamen.

Johan Roijakkers: „Wir wussten, was auf uns zukam. Gießen hatte sehr physisch gegen Bayreuth gespielt, war sehr dominant am Ring. Drei Viertel war dennoch alles einigermaßen gut. Einzig: Wir hatten Schwierigkeiten den offenen Dreier zu treffen. Daher war es vor dem Schlussabschnitt ein knappes Spiel. Dann haben wir etwas unseren Game Plan vergessen. Gießen ist physischer geworden, hat einige Offensivrebounds geholt. Allerdings konnten wir dann ein tolles Comeback feiern – und plötzlich war Freak City voll da, hat uns getragen und dafür gesorgt, dass wir das Spiel am Ende gewonnen haben – danke an die Fans, danke an meine Mannschaft!“

Es war ein guter Beginn von Brose Bamberg, die auf die am Knie verletzten Frankie Ferrari und Derek Cooke Jr. verzichten mussten. Heckmann, Prewitt und ein Robinson-Dreier sorgten für ein frühes 7:2. Gießen benötigte rund drei Minuten, um seinerseits in die Partie zu finden, tat das dann aber zunächst konsequent und brachte Brose defensiv immer wieder in Probleme (7:8, 5.). Nach dieser kurzen Schwächephase hinten fingen sich die Gastgeber aber zügig wieder, standen nun solide in der Verteidigung und gestatteten den Gästen bis Viertelende nur noch sechs weitere Zähler. Offensiv wollte allerdings noch nicht so viel fallen (5/16, 31%), weshalb die Führung nach zehn Minuten bei lediglich drei Punkten lag: 17:14.

Die ersten vier Zähler des zweiten Abschnitts gehörten den Gästen, die Brose damit wieder in Rückstand brachten (17:18, 11.). Der hielt allerdings nur kurz, denn in den Folgeminuten waren die Bamberger wieder konsequent – und diesmal vorne wie hinten. Chris Sengfelder, Trevis Simpson und Patrick Heckmann sorgten für einen kleinen Lauf und die Acht-Punkte-Führung Mitte des Viertels: 34:26. Gießen aber gab nicht auf, im Gegenteil. Immer wieder angetrieben von Philipp Faye II kamen die Hessen sukzessive wieder ran und gingen eine Minute vor der Pause wieder in Front: 37:38. Die letzten Zähler der ersten Hälfte erzielte Robinson durch zwei Freiwürfe und sorgte somit für eine 39:38-Halbzeitführung.

Omar Prewitt und ein And1 von Heckmann brachten Brose direkt nach Wiederbeginn mit 44:38 in Front. Allerdings blieb es dabei: so richtig viel fallen wollte bei den Hausherren nach wie vor nicht. Nach 30 Minuten fanden gerade einmal fünf Dreier bei 19 Versuchen den Weg in den Gießener Korb. Die magere Trefferausbeute von jenseits der 6,75m-Linie war denn auch mitverantwortlich dafür, dass Brose sich nicht wirklich absetzen konnte. Die Gäste hingegen trafen gute 41 Prozent von außen, alleine drei Dreier im dritten Viertel und sorgten somit dafür, dass das Spiel bis Ende des Viertels wieder knapp wurde und vor allem auch knapp blieb. Mit 64:65 aus Bamberger Sicht ging es in den Schlussabschnitt.

Und der war zu Beginn für Brose und seine 3.033 Fans komplett zum Vergessen. Gießen startete mit einem 13:0-Lauf ins letzte Viertel und lag nach 33 Minuten mit 14 Punkten vorne: 64:78. Omar Prewitt beendete die Bamberger Offensivschwäche mit einem Dreier, legte kurz darauf den Korbleger nach und verkürzte den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich (69:78, 34.). Der US-Amerikaner war es nun, der das Bamberger Spiel immer mehr an sich zog. Sein dritter Dreier schloss einen zwischenzeitlichen 8:0-Lauf zum 77:80 ab. Brose war Mitte des Schlussviertels wieder da. Und nicht nur Brose, ganz Freak City! Die Arena stand Kopf, die Fans pushten die Mannschaft mit gemessenen 103 Dezibel nach vorne und sorgten somit dafür, dass ihr Team 33 Sekunden vor dem Ende – natürlich durch Omar Prewitt – wieder in Führung ging: 86:85. Robinson traf einen Freiwurf, Fayne auf der Gegenseite zum 87:87. 7,5 Sekunden waren noch auf der Uhr, Bamberg im Ballbesitz, die Kugel ging – logisch – zu Omar Prewitt, der mit der Sirene zum vielumjubelten 89:87 und damit zum zweiten Sieg im zweiten Spiel traf.

Brose Bamberg:

Baggette dnp, Lockhart 3, Prewitt 32, Omuvwie, Robinson 12, Simpson 9, Aminu, Geben 5, Ogbe 4, Heckmann 11, Sengfelder 13