Wow! Baskets überrollen Vechta nach der Pause

Fotos: Daniel Löb

Es war die wohl beste zweite Halbzeit, die die Bamberg Baskets in der gesamten Spielzeit auf das Parkett der BROSE ARENA gezaubert haben. Mit 29:9 gewann die Mannschaft von Head Coach Arne Woltmann den dritten Spielabschnitt und gestattete den Gästen von RASTA Vechta nur insgesamt 20 Punkte in der zweiten Hälfte, so dass man letztlich im vom  Ausbildungsteam von BROSE präsentierten Spiel zu einem souveränen Heimerfolg kam.

Nach einer zunächst ausgeglichenen und hart umkämpften ersten Halbzeit zogen die Bamberger nach der Pause unwiderstehlich davon und siegten am Donnerstagnachmittag in der Partie des 33. Spieltages in der easyCredit Basketball Bundesliga vor 4.464 Zuschauern gegen das Playoff-Team aus Niedersachsen mit 94:65 (45:45).

Im Team der Baskets war Adrian Nelson mit 23 Zählern bester Werfer und effektivster Akteur (Eff: 25). Filip Stanić schnappte sich 15 Abpraller in dieser Partie und knackte damit die 750-Rebound-Marke in seiner BBL-Karriere. Bei RASTA traf Ryan Schwieger mit 14 Zählern am besten.

Nach dem Sieg gegen RASTA Vechta ist der Sprung in die Play-Ins für die Bamberg Baskets nach wie vor möglich. Neben einem Bamberger Sieg am letzten Spieltag in Oldenburg bräuchte es hierfür jedoch auch einen Göttinger Erfolg in Hamburg sowie einen Sieg von Anton Gavels Ulmern bei den Basketball Löwen in Braunschweig.

Filip Stanić:

„Großes Kompliment an unsere gesamte Mannschaft. Das war heute wirklich ein sehr gutes Spiel. In der Verteidigung waren wir stark, in der Offensive haben wir hervorragend zusammengespielt und natürlich haben uns auch unsere Fans heute hier wieder ordentlich Rückenwind gegeben. Wir wollen jetzt natürlich am letzten Spieltag in Oldenburg nochmals so eine Performance wie heute aufs Parkett bringen und dann hoffen wir auf die anderen Teams, dass es am Ende für uns passt.“

Der Spielverlauf:

Beide Mannschaften starteten stark und mit viel Physis in die Partie. Da auch die Schiedsrichter diese Linie mitgingen, entwickelte sich ein intensives und zunächst ausgeglichenes Spiel (8:7/5.). Wie schon zuletzt in Crailsheim zeigte sich das Bamberger Spiel erneut gut balanciert und es wurde in der Offensive gut zwischen Inside-Spiel und Abschlüssen aus der Distanz gemischt. Ein Erfolg von jenseits der 6,75-Meter-Linie durch Trey Woodbury sorgte beim 18:11 (7.) für den ersten etwas deutlicheren Vorsprung. Die Gäste aus Norddeutschland konterten jedoch umgehend und nach Dreiern von Ryan Schwieger und Chip Flanigan war RASTA wieder dran (18:17/8.). Mit einer 24:21 Führung für die Baskets ging es in die erste Viertelpause.

Der Spielverlauf aus dem ersten Viertel sollte sich auch im zweiten zunächst wiederholen. Die Baskets erwischten den erneut etwas besseren Start und legten durch den Dunk von EJ Onu beim 35:27 (13.) erst einmal vor. Doch auch diesmal brauchten die Vechtaer nicht lange, um nach einer Auszeit ihres Cheftrainers Ty Harrelson zurückzuschlagen. Mit einem 15:5 -Run holten sich die Gäste innerhalb von fünf Minuten die Führung erneut zurück (42:40/18.). Beide Teams waren in dieser ersten Hälfte absolut auf Augenhöhe, was sich auch im Halbzeitstand von 45:45 widerspiegelte. Auffällig auf dem Halbzeit-Statistikbogen: die Spalte mit zugesprochenen Freiwürfen war auf Bamberger Seite komplett leer.

Nachdem die Baskets die zweite Halbzeit zunächst einmal mit einem Ballverlust begonnen hatten, folgte im Anschluss eine Gala-Vorstellung und die fast 4.500 Zuschauer in der BROSE ARENA brauchten ihr Kommen an diesem Vatertag nicht zu bereuen. 3:37 Minuten waren nach Wiederbeginn gespielt, als Nelson, Stanić & Co. nach einem 13:1-Lauf mit 58:46 zweistellig in Führung lagen. Gute zwei Minuten später zog Vechtas Coach Ty Harrelson bereits seine zweite Auszeit (64:51/26.), doch das Bamberger Spiel war in dieser Phase nicht zu stoppen. Während die Baskets in der Verteidigung immer wieder die Finger an die Pässe der Gäste brachten und beim Rebound bedingungslos zupackten, legten bis zum Ende des Viertels Trey Woodbury und Zach Copeland in der Offensive nochmals nach und so holten sich die Bamberger die dritten zehn Minuten mit 29:9 und führten mit 74:54.

Mit dieser 20-Punkte Führung und der tollen Stimmung in der BROSE ARENA im Rücken spielten die Bamberg Baskets ihr mitreißendes Spiel auch im Schlussabschnitt weiter. Der breiten Brust der Bamberger hatte das Playoff-Team aus Vechta an diesem Nachmittag nun nichts mehr entgegenzusetzen und so bauten die Baskets ihren Vorsprung weiter aus (88:58/36.). Head Coach Arne Woltmann nutzte nun die sich ihm bietende Gelegenheit, um alle Spieler einzusetzen und so am letztlich hoch verdienten 10. Heimsieg der laufenden Serie teilhaben zu lassen.

Die Highlights der Partie zwischen den Bamberg Baskets und RASTA Vechta, sowie das gesamte Spiel nochmals im Re-Live gibt es bei Dyn.

Das sagten die Coaches:

Ty Harrelson (Head Coach RASTA Vechta):

„Es ist gut, dass das Spiel keine Auswirkungen auf unseren Tabellenplatz hat. Natürlich bin ich überhaupt nicht damit zufrieden, wie wir heute gespielt haben. Wir waren nicht fokussiert genug. All das gilt für die Offensive wie auch die Defensive. Das war heute schon beim Warm-Up zu merken, dass wir nicht richtig da sind. In der Halbzeit haben wir über ein paar Dinge gesprochen, die wir besser machen wollen. Denn 45 Punkte kassiert zu haben, war zu viel. Und dann machen unsere Schlüsselspieler in den ersten Minuten des 3. Viertels genau das nicht, was wir besprochen hatten. Wir hatten hier heute einen Job zu erledigen, dieser Verantwortung sind wir aber nicht nachgekommen. Die Spieler müssen mit mehr Stolz an so eine Aufgabe rangehen. Als wir das letzte Mal, im Pokal, gegen Bamberg mit 20 Punkten hinten lagen, haben wir uns zurückgekämpft. Das haben wir auch schon in anderen Spielen in dieser Saison geschafft. Heute war es das erste Mal so, dass wir nicht gekämpft haben. Körpersprache, Einsatzwille – das war alles nicht da. Es ist nicht fair unseren Fans, die mit nach Bamberg gekommen sind, gegenüber, sich so zu präsentieren. Auch nicht den Bamberger Fans gegenüber. Wobei, die dürfen sich über unseren Auftritt gefreut haben. Aber für die Qualität des Spiels haben wir zu wenig getan. Es war das schlechteste Spiel von uns in dieser und der letzten Saison. Damit möchte ich die Leistung der Bamberger aber überhaupt nicht schmälern. Sie haben fantastisch gespielt, waren aggressiv, haben gut rotiert, hatten in der Defense oft eine Hand im Passweg und haben uns in der 2. Halbzeit einfach abgeschossen. Gratulation also an die Baskets! Die Menschen hier können stolz darauf sein, wie ihr Team zum Ende der Saison spielt und um Platz 10 kämpft. Von meiner Mannschaft erwarte ich ebenfalls, dass sie in jedem Spiel alles gibt und gewinnen will. Die Enttäuschung über die Leistung von heute ist da. Wenn wir zurück in Vechta sind, geht die Arbeit wieder los.“

Arne Woltmann (Head Coach Bamberg Baskets): 

„Wir haben heute eine wirklich tolle zweite Halbzeit gespielt. Sie hat sehr gut gezeigt, wohin wir uns als Mannschaft insgesamt über die gesamte Spielzeit hin entwickelt haben. Natürlich wünscht man sich als Trainer, dass man diesen Schritt schon etwas früher in der Saison machen kann, aber das gehört zum Sport einfach dazu. Mit Blick auf die Play-Ins wollten wir heute das tun, was in unserer Macht stand, und das war ein Heimsieg gegen Vechta. Das ist uns auch richtig gut gelungen.“

Bamberg Baskets vs. RASTA Vechta 94:65 (24:21 – 21:24 – 29:9 – 20:11)

Bamberg Baskets: GRAY 10, Herzog 3, COPELAND 16 (8 Assists), JOHNSON 5, NELSON 23, Tadda 0, Kamerić 0, Woodbury 20, Heckmann 0, Onu 9, STANIĆ 8 (15 Rebounds), Kuku 0.

RASTA Vechta: van Slooten 0, Diallo 2, Ferner 6 (4 Assists), KUHSE 9, Schwieger 14, GRÜHNLOH 1 (7 Rebounds), Aminu 10, GROVES 1 (7 Rebounds), Anderson 0, IWUNDU 7, Flanigan 10, Reaves 5.

Den kompletten Boxscore gibt es hier.

So geht es weiter:

Der 34. und damit letzte Spieltag in der easyCredit BBL führt die Bamberg Baskets nochmals in den hohen Norden. Am Sonntag ist die Mannschaft um Kapitän Karsten Tadda zu Gast in Oldenburg. Spielbeginn in der EWE Arena ist dann um 15:30 Uhr.