easyCredit BBL

Bamberg Baskets beweisen unglaubliche Moral in Karstens Rekordspiel

09.05.2025

Das Ergebnis der Partie des 33. Spieltages in der easyCredit Basketball Bundesliga zwischen ratiopharm ulm und unseren Bamberg Baskets spiegelt am Ende zwar den aktuellen Tabellenstand wider, doch was war das für eine großartige Moral, die das Team von Head Coach Anton Gavel am Donnerstagabend vor 5.655 Zuschauern in der ratiopharm arena in Ulm aufs Parkett zauberte. (Fotos: Harry Langer)

Mit 77:92 (37:53) ging die Partie letztlich zwar verloren, doch mit taktischer Finesse und einer nie aufsteckenden Mannschaft holten die Bamberger im 639. Bundesligaspiel ihres Kapitäns Karsten Tadda bravourös einen 22-Punkte-Rückstand auf und lagen 5:18 Minuten vor Spielschluss beim 76:76 gleichauf mit dem Tabellenzweiten. Am Ende fehlten den Bamberg Baskets wenig überraschend ein wenig die spielerischen Alternativen sowie die für eine Sensation notwendigen Kräfte, denn mit Ronaldo Segu, Brandon Horvath und Noah Locke (Locke hatte sich zudem bereits in der ersten Spielminute den Fuß vertreten) standen Anton Gavel überhaupt nur drei ausländische Spieler zur Verfügung.

Bester Werfer der Partie war Bambergs Ronaldo Segu mit 20 Punkten, in seinem Team gefolgt von Brandon Horvath mit 17 und Filip Stanić mit 16 Zählern, der zudem 10 Rebounds einsammelte und damit sein sechstes Double Double der Saison erzielte. Für ratiopharm ulm traf Karim Jallow mit 19 Punkten am besten. 

Zudem sagen wir herzlichen Glückwunsch an Karsten Tadda, der nun mit 639. BBL-Einsätzen alleiniger Bundesliga-Rekordspieler ist. Danke auch an die Ulmer Fans für die großartige Geste! 

„Im dritten Viertel hat uns unsere Verteidigung zurück ins Spiel gebracht. Wir haben verschiedene Arten von Zone-Verteidigung gespielt und die Ulmer so doch etwas aus ihrem Rhythmus gebracht. Hier haben wir dann auch unsere Würfe besser getroffen und waren im Spiel. Am Ende haben wir ihnen dann aber einfach zu viele freie Würfe und auch so manchen Offensiv-Rebound gegeben, der das Spiel dann entschieden hat. Wir hatten uns vorgenommen zu kämpfen, und zwar für uns, für unseren Stolz und natürlich auch für Bamberg. Das ist uns nach der Pause ganz ordentlich gelungen.“
Brandon Horvath (Power Forward Bamberg Baskets)

Der Spielverlauf:

Ohne den im Spiel gegen Ludwigsburg umgeknickten Kyle Lofton ging es für die Bamberg Baskets in die Partie in Ulm, in der die Gastgeber den deutlich besseren Start hatten. Nach dem Dreier von Ben Saraf lag man nach gut drei Minuten mit 2:9 (4.) im Hintertreffen. Die Bamberger, die das Spiel mit Ronaldo Segu, Noah Locke, Karsten Tadda, Brandon Horvath und Filip Stanić begonnen hatten, blieben jedoch ruhig und konzentriert. Vier Zähler von Horvath sowie ein erfolgreicher Korbleger von Segu brachten die Baskets wieder auf 8:9 (5.) heran. Mit zwei ihrer insgesamt fünf erfolgreichen Dreier im ersten Viertel zogen die Ulmer wieder etwas davon (8:15/6.). Zum Ende des ersten Abschnitts betrug der Bamberger Rückstand 11 Zähler (16:27), da das Team von Ulms Coach Ty Harrelson zum einen besser traf und sich die Bamberger bereits sechs Ballverluste (Ulm: 3) erlaubt hatten.   

Der zweite Abschnitt ging nahtlos so weiter, wie der erste geendet hatte. Die Ulmer trafen weiter sicher aus der Distanz und konnten ihren Vorsprung so schnell ausbauen (20:35/12.). Ein unsportliches Foul gegen Ronaldo Segu (15.) nutzte Marcio Santos zu vier Punkten und der Rückstand wuchs auf 25:44. 4:21 Minuten vor der Halbzeitpause war es dann Justinian Jessup, der mit seinem Halbdistanzwurf für die höchste Ulmer Führung des gesamten Spiels sorgte (28:50). Trotz der hohen Ulmer Führung hielten die Bamberger stark dagegen. Immer wieder konnte man Filip Stanić (hatte zur Pause bereits 12 Punkte) in der Zone bedienen und so mit einem 9:3-Lauf bis zur Pause wieder etwas herankommen. Beim letzten Wurf im zweiten Abschnitt hatte man etwas Glück, denn der Dreier von Alfonso Plummer hatte Sekundenbruchteile zu spät die Hand des Puerto-Ricaners verlassen und fand so keine Anerkennung (37:53).  

Auch der Start in die zweite Halbzeit gehörte den Hausherren. Nach knapp drei Minuten in diesem dritten Viertel hatten die Ulmer den Abstand beim 37:59 (23.) wieder auf über 20 Zähler geschraubt. Anton Gavel reagierte, nahm eine Auszeit und plötzlich spielte sein Team wie verwandelt. Dreieinhalb Minuten gestattete man den Ulmern keinen Punkt und war so nach einem 12:0-Lauf wieder auf zehn Punkte dran (52:62/27.). Und es kam noch besser, denn in den letzten zwei Minuten des Viertels drehte Moritz Krimmer richtig auf. 8 seiner insgesamt 10 Punkte erzielte der Power Forward in dieser Phase und führte sein Team bis zum Ende des dritten Abschnitts auf 64:69 wieder heran. 

Die Bamberger ließen nun nicht locker und verkürzten weiter. Mit einem Drei-Punkte-Spiel sorgte Ronaldo Segu für das 67:69 (32.), ehe Brandon Horvath im darauffolgenden Angriff auf 69:69 ausgleichen konnte. Ben Saraf konterte mit einem Dreier, doch erneut war es Horvath, der ebenfalls von jenseits der 6,75-Meter-Markierung abermals ausglich (72:72/33.). Nun zogen die Gastgeber wieder leicht in Front (72:76/34.), doch nach einer weiteren Bamberger Auszeit waren es Stanić und Segu, die erneut für den Gleichstand sorgten (76:76). Nachdem die Ulmer im nächsten Angriff durch Karim Jallow an der Freiwurflinie nur zu einem Zähler kamen, hatten die Bamberger auf der Gegenseite nun die Möglichkeit, erstmals in dieser Partie in Führung zu gehen, doch der Dreier von Karsten Tadda aus der linken Spielfeldecke ging nicht in den Korb. Ein wenig schien diese Szene dem Bamberger Spiel die Kraft geraubt zu haben, denn von hier an drehten nun die Ulmer wieder richtig auf. Mit einem 15:1-Run dominierten die Ulmer die letzten fünf Minuten der Partie und gewannen am Ende klar (77:92). 

Trainerstimmen:

Anton Gavel (Head Coach Bamberg Baskets):

„Zuerst Glückwunsch an Coach Harrelson zum Sieg und viel Erfolg für die Playoffs. In der ersten Halbzeit haben wir die Aggressivität vermissen lassen. In der Mann-Mann-Verteidigung haben wir keinen Weg gefunden, Ulm zu stoppen. In der zweiten Halbzeit konnten wir ihren Rhythmus brechen und haben offensiv bessere Entscheidungen getroffen. Es spricht für die Mannschaft, dass sie das Spiel beim Stand von 69:69 ausgeglichen gestaltet und sich sogar die Chance erarbeitet hat, dass Spiel zu unseren Gunsten zu drehen. Am Ende haben wir gerade offensiv keine cleveren Entscheidungen getroffen, aber mit der Kaderbreite einen ordentlichen Kampf geliefert.“

Ty Harrelson (Head Coach ratiopharm ulm):

„Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel geliefert. Der Ball wurde gut bewegt und wir waren stets in der Lage für Punkte zu sorgen. Bamberg hat das Duell in der Zone gewonnen und wir zeitweise offene Würfe liegengelassen. Im dritten Viertel haben wir so den offensiven Rhythmus verloren – daran werden wir bis zu den Playoffs arbeiten. Ich denke, dass wir mit unserer starken Defensivleistung im vierten Viertel unseren Weg herausgefunden haben.“

ratiopharm ulm vs. Bamberg Baskets 92:77

(27:16 – 26:21 – 16:27 – 23:13)

ratiopharm ulm

  • Weidemann 8
  • SANTOS 12
  • Hinton 0
  • JENSEN 7
  • Plummer 9
  • JESSUP 12 (5 Rebounds)
  • Essengue 5
  • Bretzel 2
  • Herkenhoff 5
  • Anigbata 0
  • JALLOW 19 (5 Rebounds)
  • SARAF 13 (4 Assists)

Bamberg Baskets: 

  • LOCKE 4
  • Kuku 0
  • TADDA 0
  • SEGU 20 (8 Assists, 3 Steals)
  • HORVATH 17
  • Petković 4
  • Moller 0
  • Krimmer 10
  • Höllerl
  • STANIĆ 16 (10 Rebounds)

Ausblick:

Am kommenden Sonntag geht es nun ins Saisonfinale. Im letzten Spiel der Saison erwartet man um 16:30 Uhr das Team von RASTA Vechta in der BROSE ARENA. 

Für Karsten Tadda wird das Spiel gegen die Niedersachsen das 640. und zugleich letzte seiner aktiven Karriere sein. Im Anschluss an die Partie wird Bambergs Nummer 9 offiziell verabschiedet, insofern bitten wir zum einen, nach dem Spiel noch etwas mehr Zeit mitzubringen und hoffen zum anderen auf eine volle Arena, um Karsten auch den Abschied bereiten zu können, den er sich nach 17 Jahren BBL verdient hat. 

Tickets für das Abschiedsspiel unseres Kapitäns am Sonntag, 11. Mai um 16:30 Uhr gegen Vechta gibt es im Online-Ticketshop oder natürlich auch direkt im Freak City Store unter der BROSE ARENA sowie am Spieltag noch an der Abendkasse.