Es hat leider nicht sollen sein!
Der Traum vom siebten Pokalsieg in der Vereinsgeschichte ist für Bambergs Bundesliga Basketballer leider nicht in Erfüllung gegangen. Im Finale des VIMODROM TOP FOUR um den BBL-Pokal unterlagen die Bamberg Baskets am Sonntagnachmittag gegen den SYNTAINICS MBC mit 87:97 (39:50). In der mit 3.000 Zuschauern ausverkauften Weißenfelser Stadthalle lagen die Wölfe stets in Führung und konnten am Ende mit dem Pokalsieg ihren größten Erfolg der Clubgeschichte seit dem Gewinn des FIBA Europe Cups vor 21 Jahren feiern.
Michael Devoe avancierte im Finale mit 27 Punkten zum Topscorer und wurde zum wertvollsten Spieler des Turnier-Wochenendes gewählt. (Fotos: Daniel Löb)
Der Spielverlauf:
Die Gastgeber benötigten nicht lange, um in ihren Rhythmus aus dem Halbfinal-Sieg gegen den FC Bayern zurückzufinden. 2:18 Minuten waren gerade einmal gespielt, als Martin Breunig per Dunking mit dem dritten MBC-Abschluss in der Bamberger Zone für das 0:6 sorgte. Per Alley-Oop von Filip Stanić kamen dann auch die Bamberger zu ihren ersten Zählern in diesem Finale (2:6/3.). Ronaldo Segu verkürzte auf 5:6 (4.). Das Bamberger Spiel in diesem ersten Abschnitt allerdings zu fehlerhaft (8 Ballverluste allein im ersten Viertel). Zudem hatte man große Probleme, den MBC beim Attackieren des Korbes unter Kontrolle zu bringen und so setzten sich die Wölfe leicht ab (5:13/6.). Nach der hier folgenden Auszeit von Anton Gavel lief es für sein Team nun besser. Dreier von Ronaldo Segu und Moritz Krimmer sowie zwei verwandelte Freiwürfe von Kyle Lofton bedeuteten den 13:13 Ausgleich (7.). Mit Dreiern von Ivan Tkachenko und Michael Devoe konterte der MBC jedoch eiskalt und ging nach einem 15:4-Run zum Ende des Viertels mit einer deutlichen Führung in die erste Viertelpause (17:28).
Mit einem weiteren Ballverlust begannen die Bamberger das zweite Viertel und so hatte man nach gerade einmal zwölf gespielten Minuten bereits zehn Turnover in der Statistik stehen. Bis Mitte des zweiten Viertels blieb der Rückstand konstant (27:38/15.). Charles Callison baute den Vorsprung für den MBC dann per Dreier zwischenzeitlich auf 15 Zähler aus (29:44/17.). Zur Pause waren es dann aber wieder die elf Punkte wie schon zum Ende des ersten Abschnitts (39:50).
Im ersten Angriff nach der Halbzeitpause hatten die Bamberger gleich dreimal die Chance, den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich zu drücken, doch keiner der drei Distanzwürfe (2x Locke & Krimmer) wollte fallen. Stattdessen versenkte Spencer Reaves den Ball auf der Gegenseite von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 39:53 (22.). Bamberg kämpfte, doch immer, wenn man auf Baskets-Seite dachte, man könnte jetzt wieder etwas aufschließen, legte der MBC kaltblütig nach. So zum Beispiel nach dem Korb von Michael Devoe zum 55:70 (28.). In weniger als einer Minute hatten die Baskets wieder auf 60:70 (29.) verkürzt, ehe Devoe und Callison per Buzzerbeater-Dreier den Bamberger Rückstand wieder auf 60:75 nach dem dritten Viertel erhöhten.
Das Momentum zu Beginn des Schlussabschnitts nun ganz klar auf Seiten der Wölfe, die so auf 66:85 (32.) weiter davonzogen. Die Bamberger aber kämpften weiter und kamen angefeuert von ihren tollen Fans nochmals zurück. Moritz Krimmers Dreier brachte die Baskets auf 76:87 (34.) heran, doch abermals gelang es trotz mehrerer Chance zunächst nicht, den Rückstand unter zehn Zähler zu bringen. 5:13 Minuten vor Schluss gelang das dann Filip Stanić (78:87), doch die Wölfe konterten erneut zum 80:94 (38.). Sicherlich noch einmal so richtig spannend wäre es geworden, wäre die Entscheidung der Schiedsrichter im Angriff des MBC direkt nach dem Dreier von KeyShawn Feazell zum 85:94 eine andere gewesen. Kyle Lofton hatte hier Michale Devoe zunächst den Ball aus der Hand gespielt. Der Bamberger ging dem freien Ball hinterher und kam zu Fall. Für Dyn-Experten Heiko Schaffartzik die Situation ein ganz klares unsportliches Foul von Devoe, doch es gab keinen Foulpfiff. Stattdessen soll der zu Boden stürzende Kyle Lofton sogar bereits Ballkontrolle gehabt haben, was eine Korrektur der Shotclock zufolge hatte und den MBC unverständlicherweise erneut in Ballbesitz brachte. Die Wölfe spielten die geschenkte frische Shotclock hier geduldig herunter und ließen sich letztlich nicht mehr in Bedrängnis bringen.
Trainerstimmen:
Anton Gavel (Head Coach Bamberg Baskets):
“Glückwunsch an meinen Kollegen Janis Gailitis für diesen absoluten verdienten Sieg heute im Finale und zum Gewinn des Pokals. Wir haben das Spiel im ersten Viertel verloren. Wir konnten nicht an die Defensivleistung aus dem gestrigen Halbfinale anknüpfen. Wir wollten hässlich spielen, auch das ist uns nicht gelungen. Zudem hatten wir acht Ballverluste allein im ersten Viertel. Wir lagen kein einziges Mal in Führung. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.“
Janis Gailitis (Head Coach SYNTAINICS MBC):
„Die Spiele zwischen Bamberg und dem SYNTAINICS MBC sind immer voller Energie und voller Emotionen – so auch das heutige Finale. Wir sind mit Leidenschaft und Selbstvertrauen aufgetreten. Während des Spiels gab es viele Auf und Abs, wir mussten unsere Kräfte und Energie effizient einteilen nach dem gestrigen Halbfinale, denn unsere Rotation ist kürzer als die des Gegners. In der zweiten Hälfte mussten wir zudem wegen der Foulprobleme der großen Spieler einige taktische Anpassungen vornehmen. Insgesamt bin ich stolz auf die Einstellung meiner Mannschaft an diesem Wochenende – ich habe es sehr genossen.“
SYNTAINICS MBC vs. Bamberg Baskets 97:87
(28:17 – 22:22 – 25:21 – 22:27)
SYNTAINICS MBC:
- Devoe 27
- JOHNSON 13
- Tkachenko 7 (6 Rebounds)
- BREUNIG 16
- Heck
- Vargas
- BREWER 3
- Miller
- CALLISON 13 6 Assists)
- REAVES 14 6 Assists)
- Bryant 2
- Kovacevic 2
Bamberg Baskets:
- Lofton 7 (6 Assists)
- LOCKE 6
- WATSON 11
- Kuku
- Feazell 16
- SEGU 22 (6 Assists)
- Wohlrath
- HORVATH 0
- Petković 0
- Moller 0
- Krimmer 17 (8 Rebounds)
- STANIĆ 8 (7 Rebounds)