Viel Leidenschaft und Offensivpower bringen Auswärtssieg in Hamburg
Dank einer großartigen Offensiv-Leistung haben die Bamberg Baskets ihre Auswärtspartie des 31. Spieltags in der easyCredit Basketball Bundesliga in Hamburg gewonnen. In der mit 3.400 Zuschauern ausverkauften Inselpark Arena gewann die Mannschaft von Head Coach Anton Gavel am Mittwochabend mit 114:93 (59:49) und verpasste den aufgrund der Niederlage auf Position elf in der Tabelle zurückgefallenen Hanseaten im Rennen um die Post-Season damit erst einmal einen Dämpfer. (Fotos: Dennis Fischer)
Mit viel Einsatzbereitschaft sowie starkem Willen waren die Bamberger an das Spiel in der Hansestadt herangegangen. Das Ziel, diese Partie unbedingt gewinnen zu wollen, war den Bamberg Baskets von Beginn an anzusehen. Defensiv konnte man zwar nur in Teilen überzeugen, doch in der Offensive war man über 40 Minuten hochklassig unterwegs. Außer an der Freiwurflinie hatten die Baskets am Ende ansonsten überall die besseren Wurfquoten. Zudem holten Stanić & Co. mehr Rebounds und leisteten sich deutlich weniger Ballverluste als die Towers.
Alle zehn Bamberger Spieler kamen zum Einsatz. Sechs von ihnen punkteten am Ende zweistellig. Die Krone des Topscorers musste sich Bambergs Ronaldo Segu mit den beiden Hamburgern Brae Ivey und Johnathan Stove (alle je 23 Punkte) teilen.
„Der Sieg tut richtig gut. Wir wollten hierherkommen, so gut wie möglich dagegenhalten und uns einfach bestmöglich für Bamberg präsentieren. Dass uns genau das heute hier gelungen ist und wir auch den Sieg gegen ein wirklich starkes Team wie Hamburg mit nach Hause nehmen können, gibt unserer Mannschaft nochmals frischen Wind. Unsere Offensive hat heute ganz einfach geklickt. Wir haben auf die Worte der Trainer gehört und mit dem Team, was wir aktuell zum Ende der Saison eben haben, gut funktioniert. Wir wollen die Saison stark zu Ende bringen, und zwar mit einem guten Abschluss für Bamberg.“
Der Spielverlauf:
Von Beginn an fokussiert starteten die Bamberger, die neben Ibi Watson (Hand) auch krankheitsbedingt nochmals auf Kevin Wohlrath verzichten mussten (auf Hamburger Seite fehlte der erkrankte Kenneth Ogbe), in die Partie in der Hansestadt. In der Verteidigung stand man gut, agierte aggressiv mit großer Einsatzbereitschaft und lag nach gespielten 3:30 Minuten, angeführt von Noah Locke (8 Punkte) und Filip Stanić (4 Punkte), schnell mit 12:3 in Führung (4.). Towers Coach Stanley Witt, der den bei der Geburt seines dritten Kindes im Krankenhaus weilenden Cheftrainer Benka Barloschky an der Seitenlinie vertrat, musste reagieren und nahm sein erstes Timeout. Prompt antworteten die Norddeutschen auf die Ansprache und mit einem 9:0-Lauf in den nächsten 94 Sekunden glichen die Towers beim 12:12 wieder aus, worauf nun Anton Gavel seine erste Auszeit beantragte. Nach dem doch schwachen Start in die Partie präsentierten sich die Towers nun sehr treffsicher aus der Distanz. Jaizec Lottie traf den bereits fünften Dreier (19:21/8.) für die Hansestädter, die nun bis zum Viertelende meist knapp die Nase vorne hatten. Moritz Krimmer, Kyle Lofton und Brandon Horvath sorgten aber immer wieder für den Anschluss (28:28), ehe Brae Ivey mit zwei erfolgreichen Freiwürfen das 28:30 nach den ersten zehn Minuten markierte.
Das zweite Viertel begann mit einem Drei-Punkte-Spiel von Filip Stanić, der so nach 38 Sekunden die Führung wieder auf Bamberger Seite zurückholte (31:30). Im Anschluss glich dann zunächst Jordan Barnett per Alley-Oop zum 34:34 aus, ehe die Hamburger einen erneuten Run starteten. In dieser Phase gelang es den Gastgebern, die Bamberger Fehlwürfe durch schnelles Umschalten in leichte Punkte und eine 7-Punkte-Führung zu verwandeln (35:42/13.). Es folgte die zweite Bamberger Auszeit und diesmal fruchteten auch die Worte von Anton Gavel perfekt. Defensiv konnte man die Towers in den nächsten knapp drei Minuten bei nur zwei Zählern halten, erzielte selbst hingegen 12 Punkte und ging mit 47:44 in Führung (16.). Zeit für die zweite Hamburger Auszeit, deren Wirkung Stanić, Krimmer & Co. diesmal jedoch verpuffen ließen. Nach Korblegern von Kyle Lofton und Noah Locke sowie dem Dreier von Adrian Petković lagen die Gäste aus Freak City 90 Sekunden vor der Pause mit 54:48 vorne. Nahezu mit der Halbzeitsirene netzte Ronaldo Segu per Korbleger zwei weitere Zähler im Towers-Korb ein und erhöhte zum 59:49-Pausenstand.
Wie schon der Start ins Spiel so gehörte auch der Beginn der zweiten Halbzeit den Bambergern. Per Korbleger sorgte Ronaldo Segu beim 63:52 (21.) für die erste zweistellige Führung. Noch nicht einmal zwei Minuten waren nach dem Seitenwechsel gespielt, als Moritz Krimmer mit einem Drei-Punkte-Spiel die Führung auf 16 Zähler schraubte (68:52). Nun aber schlugen die Gastgeber stark zurück. Mit einem 14:2-Lauf arbeiteten sie sich bis auf 70:66 (25.) wieder heran. Die Hamburger schienen das Spiel nun in ihre Richtung drehen zu können, doch die Jungs um Karsten Tadda behielten im 637. BBL Spiel ihres Kapitäns die Ruhe und hielten als geschlossene Mannschaft bravourös dagegen. Mit toller Einstellung hielt man den Gegner auf Distanz und führte nach den beiden erfolgreichen Freiwürfen von Adrian Petković mit 80:73 (29.). Wenig später war der Vorsprung nach zwei verwandelten Freiwürfen von Filip Stanić, der übrigens bereits nach dem dritten Abschnitt ein Double Double in der Statistik stehen hatte, wieder zweistellig (85:74). Auf der Gegenseite sorgte dann Niklas Wimberg für den 85:76-Zwischenstand vor dem Schlussabschnitt.
Das vierte Viertel begann für die Bamberger gleich mit dem nächsten kritischen Moment, als Filip Stanić sein viertes Foul angekreidet bekam und auf der Bank Platz nehmen musste. Doch auch hier ließen sich die Bamberger nicht aus der Ruhe bringen. Nachdem Ronaldo Segu zunächst zum 90:79 (33.) getroffen hatte, legte ein überragender Moritz Krimmer (hatte mit einem Wert von 23 die mit Abstand beste +/- Statistik aller Spieler auf dem Parkett) per Dreier noch einen drauf. Die Towers nahmen eine weitere Auszeit, doch auch hier ließen sich die Bamberg Baskets nicht aus dem Konzept bringen (98:81/35.), ebenso wenig wie nach dem fünften Foul von Filip Stanić bei einer Restspielzeit von noch knapp fünf Minuten. Nachdem Brandon Horvath für den 100. Bamberger Punkt gesorgt hatte (100:88/36.) netzte Ronaldo Segu gleich zweimal aus der Halbdistanz per Sprungwurf ein (104:89/37.). Für die endgültige Entscheidung sorgte dann aber Moritz Krimmer, der 1:23 Minuten vor dem Ende trotz unsportlichem Foul per Drei-Punkte-Spiel auf 106:91 erhöhte. Am Ende siegte eine mit großem Willen und viel Kampf und Leidenschaft angetretene Bamberger Mannschaft absolut verdient mit 114:93.
Trainerstimmen:
Anton Gavel (Head Coach Bamberg Baskets):
„Glückwunsch an meine Spieler zum Sieg. Das war sicher eine Erleichterung. Aber auch Respekt an Stanley, der sicher nicht in der einfachsten Situation war, die Mannschaft so kurzfristig zu übernehmen. Mein Team hat heute wirklich gekämpft, auch wenn wir defensiv nicht gut waren. Aber offensiv war das sehr gut – wir haben auswärts 114 Punkte gemacht. Wir sind darüber sehr froh und schauen jetzt, was wir gegen Ludwigsburg anstellen können.“
Stanley Witt (Head Coach Veolia Towers Hamburg):
„Man muss kein Zauberer sein, um zu sehen, dass wir nicht gut genug verteidigt haben. Wir haben Bamberg am Anfang kommen lassen, waren nicht physisch genug. Und dann sind sie offensiv einfach so unglaublich gut, dass wir sie nicht mehr einfangen konnten. Ich würde grundsätzlich sagen, wir sind aber weiterhin auf unserem Kurs. Auch, wenn wir zuletzt zwei Spiele in Folge verloren haben.“
Veolia Towers Hamburg vs. Bamberg Baskets 93:114
(30:28 – 19:31 – 27:26 – 17:29)
Veolia Towers Hamburg:
- IVEY 23
- Rich 3
- Lottie 5
- Möller 0
- Grey
- WIMBERG 10 (5 Assists)
- BARNETT 10
- STOVE 23
- KUATH 11 (11 Rebounds, 3 Blocks)
- Turudić 8
Bamberg Baskets:
- Lofton 17 (5 Assists)
- LOCKE 18
- Kuku 0
- TADDA 0
- SEGU 23 (5 Assists)
- Horvath 13
- Petković 7
- Moller 0
- KRIMMER 16
- STANIĆ 20 (12 Rebounds)
Ausblick:
Gerade einmal drei Tage haben die Bamberg Baskets Zeit, ehe am kommenden Samstag bereist das nächste Spiel auf dem Programm steht. In der BROSE ARENA empfängt man dann zum vorletzten Heimspiel in dieser Saison die MHP RIESEN aus Ludwigsburg. In dieser Partie wird Karsten Tadda den Rekord von Bundesliga-Rekordspieler Alex King einstellen und mit ihm bei 638 absolvierten BBL-Partien gleichziehen. Tickets für die Partie gegen Ludwigsburg inklusive diesem für Basketball-Deutschland historischen Moment, wenn Bambergs Nummer 9 zum Rekordspieler der BBL wird, gibt es im Online-Ticketshop oder natürlich auch direkt im Freak City Store unter der BROSE ARENA.