Finale bleibt ein Traum – Baskets unterliegen FCB

Fotos: Daniel Löb

Im Halbfinale beim SIEGMUND TOP FOUR um den BBL-Pokal hat es für die Bamberg Baskets nicht mit der Sensation geklappt. Gegen den Topfavoriten und Titelverteidiger, den FC Bayern München Basketball, unterlag das Team von Head Coach Arne Woltmann am Samstagnachmittag im mit 6.500 Zuschauern ausverkauften BMW Park mit 62:81 (32:48). Nach einem großartigen ersten Viertel des Außenseiters, das die Bamberger mit 22:21 für sich entscheiden konnten, zogen die Bayern die Intensität mit Beginn der zweiten zehn Minuten deutlich an und gingen bereits bis zur Halbzeitpause klar in Führung. Vor allem mit Serge Ibaka hatten die Baskets ihre liebe Mühe. Der Ex-NBA-Champion auf Seiten der Münchner war am Ende mit 15 Punkten und neun Rebounds sowie einem Plus/Minus-Wert von +26 der dominierende Spieler auf dem Parkett. Zudem gelang es der Verteidigung der Münchener sowohl Trey Woodbury als auch Adrian Nelson weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen und so den Einzug ins Endspiel perfekt zu machen. Bester Scorer auf Bamberger Seite war Zach Copeland mit 19 Punkten.

Karsten Tadda:

„Wir sind gut ins Spiel gekommen. Die Bayern haben schnell ein paar Dreier getroffen, doch wir haben uns gut zurückgekämpft. Im zweiten Viertel ist dann allerdings der Bruch gekommen. Der Ball ist bei uns nicht mehr so gut gelaufen wie noch im ersten Viertel, die Münchener hatten die 50/50-Bälle, Offensivrebounds und auch ein paar And-Ones, wodurch dann auch die Halle ins Spiel kam. Wir haben hingegen die Köpfe ein wenig hängen lassen und auch den Ball in der Offensive nicht mehr gut bewegt und dann verlierst du so ein Spiel hier in München ganz schnell.“

Der Spielverlauf:

Die Baskets starteten mit Malik Johnson, Zach Copeland, Kevin Wohlrath, Adrian Nelson und Filip Stanić hellwach und hochmotiviert in dieses Halbfinale. Während die Bayern in den ersten Angriffen ausschließlich von jenseits der Drei-Punkte-Linie erfolgreich waren, spielten die Baskets ihre Angriffe geduldig als Mannschaft aus. Bereits nach 96 Sekunden musste das Team von Arne Woltmann jedoch die erste Schrecksekunde erleben, als Adrian Nelson unter dem Bayern-Korb plötzlich zu Boden ging. Der Power Forward hatte einen Schlag aufs Knie bekommen, konnte zum Glück aber weiterspielen. Mit ihrem dritten erfolgreichen Dreier gingen die Bayern in der 3. Minute mit 9:4 in Führung, doch die Baskets zogen nach. Drei erfolgreiche Freiwürfe von Zach Copeland sowie ein Fader von Kevin Wohlrath brachten nur kurze Zeit später den 9:9 Ausgleich (4.). Erneut legten die Bayern vor und gingen mit 16:11 (6.) in Führung. Arne Woltmann nahm seine erste Auszeit und im Anschluss gehörte der Rest des ersten Viertels den Bambergern. Sekunden vor dem Ende des Viertels tippte EJ Onu einen Offensiv-Rebound direkt in den Korb des FC Bayern zur 22:21-Führung für die Baskets nach den ersten zehn Minuten.

Zu Beginn des zweiten Viertels ging es nun erst einmal hin und her. Sylvain Francisco brachte die Bayern zunächst mit seinem Dreier mit 26:22 in Front, ehe Karsten Tadda ebenfalls von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 25:26 konterte (13.). Es folgte die nächste Schrecksekunde für den Außenseiter, denn nach einem Zusammenprall mit Isaac Bonga musste man sich auf Bamberger Seite ernsthafte Sorgen um Point Guard Malik Johnson machen. Der Aufbauspieler biss jedoch auf die Zähne und attackierte gleich in der nächsten Aktion den Münchner Korb. Sein Wurf ging zwar daneben, doch Filip Stanić tippte den Ball zum 27:28 ins Netz. Die Bayern suchten nun vermehrt Serge Ibaka und mit sechs Zählern in Serie brachte der Spanier sein Team beim 38:27 (17.) erstmals zweistellig in Führung. Der Lauf der Bayern war hier aber noch nicht zu Ende. 16 Punkte legte der FCB zwischen sich und die Baskets und führte zur Pause mit 48:32.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Bayern am Drücker. Weitere vier starke Minuten der Münchener brachten die Roten mit 57:36 in Führung. Beide Teams hatten in diesem Viertel nur wenig Durchschlagskraft in ihren Offensiv-Bemühungen. Schade besonders für die Baskets, die hier mit einer besseren Trefferquote durchaus nochmals hätten herankommen können. Letztlich gaben die Bamberger den dritten Abschnitt mit 9:15 ab und lagen nach drei gespielten Vierteln mit 41:63 zurück.

Zu Beginn des Schlussabschnitts suchten die Gastgeber nun die Entscheidung. Mit vier weiteren Zählern sorgten die Münchener beim 41:68 für die größte Differenz und gut sieben Minuten vor dem Ende für eine Vorentscheidung. Großartig unterstützt von rund 500 Schlachtenbummlern steckten die Bamberg Baskets aber auch jetzt nicht auf. Bis zum Schluss versuchte man alles und konnte, unter anderem durch zwei Dreier von Abdulah Kamerić, knapp zwei Minuten vor dem Ende nochmals bis auf 62:76 verkürzen. Die Bayern aber siegten am Ende hochverdient mit 81:62 und zogen als erste Mannschaft ins Endspiel des SIEGMUND TOP FOUR um den BBL-Pokal ein.

Das sagten die Coaches:

Pablo Laso (Head Coach FC Bayern München Basketball):

„Gratulation an meine Spieler zum Sieg. Nun sind wir im Finale. Wir waren in der Lage, Situationen zu kreieren, aus denen wir zu guten Abschlüssen gekommen sind. Gleichzeitig haben wir viele der Bamberger Plays gut kontrolliert. Insgesamt ein sehr guter Job in der Defense. Es ist immer wichtig, die richtige Einstellung zu haben und die hatten wir diesmal über den gesamten Kader hinweg. Dadurch konnte ich viel rotieren, um den Druck hochzuhalten. Morgen erwarte ich 40 harte Minuten und dafür ist es gut, dass wir bereits heute 40 harte Minuten gezeigt haben. Wenn ich ein Extralob aussprechen müsste, dann würde ich Isaac Bonga erwähnen.“

Arne Woltmann (Head Coach Bamberg Baskets): 

„Glückwunsch an München. Das war ein verdienter Sieg. Die Bayern haben immer den Druck hochgehalten. Das war schwer für uns. Irgendwann haben wir auch einige offene Würfe verweigert und dann reicht es gegen so eine Mannschaft nicht. Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft nur ein gutes Viertel gehabt. Um eine Chance zu haben, hätten heute bei uns mehrere Spieler an ihrem absoluten Leistungsniveau spielen müssen, das war aber nicht der Fall. Trotzdem schauen wir uns auch die positiven Aspekte an: Wir waren bei einem Event dabei, bei dem ein Titel vergeben wird – und jetzt fahren wir nach Hause.“

Bamberg Baskets vs. FC Bayern München Basketball 62:81 (22:21 – 10:27 – 9:15 – 21:18)

Bamberg Baskets: Herzog 2, COPELAND 19 (3 Assists), JOHNSON 4, NELSON 3, Tadda 3, WOHLRATH 4, Kamerić 6, Woodbury 0, Heckmann 7, Onu 6, STANIĆ 8 (9 Rebounds).

FC Bayern München Basketball: WEILER-BABB 5, Francisco 9, EDWARDS 6, GIFFEY 9, Bonga 5, Bolmaro 8 (4 Assists), LUCIĆ 7, Obst 5, IBAKA 15 (9 Rebounds), Wimberg 3, Harris 4, Branković 5.

Den kompletten Boxscore gibt es hier.

So geht es weiter:

Aufgrund der bevorstehenden EM-Qualifikationsspiele der DBB-Auswahl macht die easyCredit Basketball Bundesliga nun erst einmal Pause. Auch die Spieler unserer Bamberg Baskets haben jetzt ein paar Tage frei, ehe es Mitte nächster Woche wieder mit dem Training und den Vorbereitungen auf das nächste Heimspiel am 2. März gegen die Tigers Tübingen weitergeht.