Head Coach Samuel Gloser im Interview
Er ist 24 Jahre alt und Head Coach der Medikamente per Klick Bamberg Baskets. Samuel Gloser (Fotos: Bertram Wagner) wird auch in der kommenden Saison die Verantwortung für das Bamberger Zweitliga-Damen-Team haben. Wir haben mit ihm gesprochen und gefragt, wie denn so seine Stimmung ist, wenige Wochen vor dem Start der Saisonvorbereitung?
Die Vorfreude auf die neue Saison ist schon riesengroß, denn mit den Spielerinnen und Coaches ist es uns in der letzten Saison gelungen, eine wirklich großartige Team-Chemie zu schaffen, auf die wir in dieser Spielzeit aufbauen wollen.
Wie groß ist der Vorteil, einen wirklich großen Kern des Teams der Vorsaison zusammengehalten zu haben?
Mir war von vornherein klar, dass wir mit allen Spielerinnen, die uns in der letzten Saison zum Klassenerhalt verholfen haben, auch weiterarbeiten wollen. Das haben wir auch allen Spielerinnen angeboten. Dass jetzt auch alle für die nächste Saison committet sind, macht es uns natürlich einfacher, auf der schon erwähnten Teamchemie aufzubauen. Die Mannschaft hat stets füreinander gekämpft und ist immer füreinander eingestanden. Das war unheimlich wichtig, denn wir hatten unsere Ups and downs. Ich kann mich da an das erste Spiel erinnern, dass wir mit 70 Punkten Differenz gegen Würzburg verloren haben. Das war gleich ein sehr tiefer Einschnitt. Dennoch aber haben wir es mit dem Stamm an Spielerinnen sowie einigen, die während der Saison dazukamen, geschafft, den Klassenerhalt eben als Team zu stemmen. Bei den Neuen, die wir nun dazugeholt haben, haben wir ganz besonders darauf geschaut, dass sie vom Charakter zu diesem Team passen.
Du hast die Neuen gerade angesprochen. Zwei eurer Neuzugänge wollen wir hier mal ein wenig herausheben. Beginnen wir mit eurer britischen Centerspielern Elise Tweedie. Was kann man zu ihr sagen?
Elise spielt noch gar nicht so lange Basketball. In Großbritannien hat sie sich zuletzt aber sehr gut entwickelt. Mit ihr haben wir jemanden, der sowohl am defensiven Ende präsent ist als auch einen guten Wurf hat. Es ist doch schon eher selten, dass man Größe und einen gut ausgebildeten Wurf auf einmal bekommt. Offensiv trifft sie ihre Dreier sehr gut, kann aber auch in der Zone scoren und ist auch beim Rebound sehr aktiv.
Neben Elise habt ihr mit Jewel Williams eine australische Aufbauspielerin, die als dein verlängerter Arm das Team in der kommenden Saison dann auf dem Spielfeld führen soll.
Die Point Guard Position ist für mich die wichtigste Position und da wird Jewel zusammen mit Emma Rettinger spielen. Jewel ist ein sehr explosiver Guard. Sie ist sehr schnell, kann ihren eigenen Wurf, aber auch aus dem Pick & Roll kreieren und zudem auch ihre Mitspielerinnen gut in Szene setzen. Ich freue mich unglaublich auf sie, denn sie ist so ein Typ von Spielerin, der deinem Team Vorteile verschaffen kann. In Kombination mit unserer guten Ballbewegung, die wir auch schon in der letzten Saison deutlich verbessert haben, hoffe ich, dass wir uns so immer wieder freie Möglichkeiten erspielen können.
Ihr seid eine starke Mannschaft. Jewel und Elise sind aber schon die Schlüsselpositionen?
Generell suchen wir am Anfang immer für die Positionen Fünf und eins, denn das sind nun mal die Schlüsselpositionen und somit wichtig für die Kernelemente deines Spiels. Der jeweilige Spielertyp auf diesen Positionen entscheidet dann auch, in welcher Weise das Team an die Philosophie angepasst wird, die der Trainer eben auch verfolgt.
Wie sieht denn dann die Philosophie der Medikamente per Klick Bamberg Baskets in der nächsten Saison aus?
Einer der Kernpunkte in unserem Spiel wird die Transition sein, also das schnelle Spiel. Unser Spiel könnte man in drei Punkten beschreiben: Schnell, aggressiv und Shooting. Mit diesem Augenmerk war es uns auch wichtig, dass die Spielerinnen das Commitment mitbringen, zu sprinten, schnell umzuschalten, den Ball zu pushen, weil das eben auch das Spiel ist, das aktuell einfach im Trend liegt und das größte Entwicklungspotential in sich birgt.
Das klingt richtig gut, vor allem für die Zuschauer, denn diese Art Basketball zu spielen, ist ja auch extrem attraktiv!
Sicherlich, wenn natürlich auch die Defensive hier noch dazukommt. Wir haben in der letzten Saison sehr variabel in der Verteidigung gespielt, hatten hier mehrere Verteidigungsformen, worauf sich unsere Gegner auch vor allem in den Play-Downs schwer einstellen konnten. Natürlich machen alle Videoanalysen und da war es ganz klar unser Vorteil, dass wir hier einfach breit aufgestellt waren und immer auch einen Plan B hatten. So wollen wir das auch in der nächsten Saison beibehalten, werden aber auch besonders auf die gegnerischen Ballträger Druck über das gesamte Spielfeld machen, um unsere Spielerinnen in der Eins-gegen-Eins -Verteidigung auch weiterzuentwickeln.
Wie sieht euer Vorbereitungsplan aus?
Wir werden am 19. August mit der Vorbereitung beginnen, haben dann auch ein Trainingslager in Großwallstadt, wo wir auch ein Testspiel bestreiten werden. Im Trainingslager werden wir sehr intensiv am Teambuilding, an den Grundsätzen und den Leitlinien unseres Spiels, aber auch an Themen wie Ernährung und Regeneration arbeiten. Insgesamt stehen in der Vorbereitung vier Testspiele auf unserem Programm, das letzte beim Tag des Basketballs am 13. September in Strullendorf gegen Jena, ehe es dann eine Woche später mit dem Pokalspiel in der Graf-Stauffenberg-Halle gegen Würzburg in die Saison geht.
Was ist das für ein Gefühl, jetzt in der kommenden Saison wie die Bundesliga Männer unter dem Namen Bamberg Baskets an den Start zu gehen?
Ich freue mich da extrem darauf, Freak City hinter uns zu haben und auch die Möglichkeit zu bekommen, auch einmal vor oder nach den Männern spielen zu können. Ich hoffe, wir können diese Situation dann auch für uns nutzen, um mehr Fans für den Damenbasketball zu begeistern und dann auch in der Halle zu sehen. Das haben sich die Mädels bereits in der letzten Saison verdient. Unter dem Namen Bamberg Baskets hoffe ich natürlich auch, dass der Damenbasketball in und auch über die Region hinaus mehr Strahlkraft bekommt und wir diesen starken Zusammenhalt dieser großartigen Fanbase spüren.
In der Liga hat es ja verschiedene Veränderungen gegeben. Wie stehst du dem gegenüber?
Ich persönlich finde es etwas schade, dass der Modus in den Playoffs angepasst wurde und jetzt nur noch die jeweils ersten vier Teams aus dem Norden und dem Süden in die Playoffs kommen. Der Kampf um die Playoffs wird somit natürlich schwerer, aber wir wollen unser Team stärken, weiterentwickeln und angreifen, denn es ist unser Ziel, die Playoffs zu erreichen.
Was wäre dein Wunsch für die kommende Saison?
Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, ein Umfeld aufzubauen, in dem sich jeder wohlfühlt. Jeder bringt immer irgendwie etwas anderes mit, hat seine eigene Story, seinen eigenen Hintergrund. Hier dann ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder für den anderen da ist, wenn man einmal ein offenes Ohr braucht oder einmal sprechen muss, das ist mir besonders wichtig. Zudem hoffe ich, dass die Mädels das neue Umfeld und die Professionalisierung durch den neuen Club in ihren täglichen Abläufen spüren, erleben und dann auch widerspiegeln.