Schwacher Anfang bringt Bamberger in Bonn auf die Verliererstraße
Nach den Heimsiegen gegen Frankfurt und den FC Bayern München haben die Bamberg Baskets am 24. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga leider nicht nachlegen können. Im Gastspiel bei den Telekom Baskets Bonn unterlag die Mannschaft von Head Coach Anton Gavel am Samstagabend vor 5.666 Zuschauern im Telekom Dome mit 77:87 (36:50). (Fotos: Sebastian Derix)
Auch wenn die Bonner die gesamte Spielzeit über führten, das erste Viertel mit 29:16 dominierten und sich bis zu 19 Punkte Vorsprung herausspielten, hätten die Bamberger die Partie auf dem Bonner Hardtberg dennoch gewinnen können. Mehrfach kämpften sich die Bamberger im Spielverlauf wieder an die Gastgeber heran, die mit Können und etwas Glück ihre Führung jedoch stets behaupten konnten und so letztlich auch verdient gewannen.
Topscorer des Spiels war Bambergs Noah Locke mit 22 Punkten. Auf Seiten der Bonner erzielten insgesamt sechs Spieler zwischen 10 und 12 Zähler.
„Von einem derartigen Rückstand zurückzukommen ist immer schwer. Wir haben es versucht wieder aufzuholen und gekämpft, sind am Ende aber nicht mehr herangekommen. Bonn ist eine gute Mannschaft und sie haben viele Würfe getroffen. Wir müssen es schaffen, von Beginn des Spiels an bereit zu sein, was uns heute nicht gelungen ist. Dummerweise aber passieren solche Dinge. Wir werden uns das anschauen und beim nächsten Mal von Beginn an bereit sein zu spielen.“
Der Spielverlauf:
Wie schon im Hinspiel beim 92:73-Heimsieg begann Head Coach Anton Gavel auch diesmal mit Kyle Lofton auf der Point Guard Position. Den besseren Start ins Spiel erwischten die Bonner. Die Gastgeber zu Beginn deutlich aggressiver und nach zwei Bamberger Ballverlusten in den ersten beiden Spielminuten mit einer schnellen 0:4-Führung. Die Bamberger aber blieben dran und nach dem Korbleger von Noah Locke lag man Mitte des ersten Viertels nur knapp zurück (8:10/6.). Dann folgten aber 90 schwarze Sekunden und ein 11:0-Lauf der Gastgeber, die quasi im Handumdrehen auf 8:21 (7.) davonziehen konnten. Bis auf 14:29 (10.) bauten die Telekom Baskets die Führung aus, ehe Noah Locke mit zwei erfolgreichen Freiwürfen für den 16:29-Zwischenstand nach dem ersten Viertel sorgte.
Auch der Start in den zweiten Abschnitt gehörte den Hausherren, die beim 16:35 (12.) ihre höchste Führung des Abends innehatten. Jetzt schlugen die Bamberger zurück und ein 11:2-Lauf brachte das Team aus Freak City wieder auf 27:37 heran (17.). Doch auch die Bonner verstanden es zu kontern. 1:52 Minuten vor der Halbzeitpause war man nach dem Dreier von Bodie Hume und einem 8:2-Zwischenspurt wieder auf 29:45 enteilt. Zur Pause stand es 36:50 für die Magentafarbenen, die aus allen Entfernungen die besseren Wurfquoten hatten.
Etwas mehr als eine Minute war nach der Halbzeitpause gespielt, da war es erneut Bodie Hume, der sein Team nochmals mit einem Dreier auf 38:56 in Führung warf. Noah Locke übernahm zunehmend Verantwortung und brachte sein Team wieder auf 53:63 heran. Einen klaren Fall von „Was wäre gewesen, wenn ...?“ hatten wir dann knapp eineinhalb Minuten vor Ende des dritten Viertels. Bei neun Punkten Rückstand (57:66) sprang der Dreier von Brandon Horvath aus dem Korb und statt hier auf sechs Punkte wieder heranzukommen, lag man nach dem erfolgreichen Dreier auf der Gegenseite von Rivaldo Soares mit 57:69 wieder deutlicher zurück.
Doch auch wenn der Momentum-Shift zum Ende des dritten Abschnitts nicht geklappt hatte, bissen sich die Bamberger jetzt weiter in die Partie. Der 8:0-Start in den Schlussabschnitt ließ den Rückstand auf vier Zähler schmelzen (67:71/32.), doch ausgerechnet in dieser Aufholphase verletzte sich Filip Stanić. 8:45 Minuten vor dem Ende war der Bamberger Center beim Fast Break nach einem Alley Oop-Versuch auf dem Fuß von Rivaldo Soares gelandet und umgeknickt. Dennoch hätte die Partie hier erneut zugunsten der Bamberger kippen können, doch die Gastgeber bewiesen Nervenstärke und setzten sich nach dem Dreier von Jonathan Bähre auf 68:79 (35.) ab. Noah Lockes Dreier mit Foul zum71:79 ließ die Halle nochmals leiser werden, zumal auch der Ball nach seinem verworfenen Freiwurf nochmals in den Bamberger Händen landete. Der Dreier von Ibi Watson, wie auch der im nächsten Angriff von Noah Locke und die beiden folgenden Dreier von Ronaldo Segu verfehlten jedoch ihr Ziel und so war spätestens nach dem Alley Oop aus dem Einwurf heraus von Thomas Kennedy beim 83:71 die Entscheidung zugunsten der Rheinländer gefallen.
Trainerstimmen:
Anton Gavel (Head Coach Bamberg Baskets):
„Glückwunsch an Marko Stanković und seine Mannschaft zu diesem Sieg. Ich glaube, das Spiel wurde im ersten Viertel entschieden. Wir haben es den Spielern mehrmals gesagt, dass Bonn unglaublich aggressiv anfangen und versuchen wird, das Spiel im ersten Viertel zu gewinnen. Das war auch der Fall. Ich glaube, dass 50 Punkte in der ersten Halbzeit zeigen, dass unsere Defensivleistung einfach nicht vorhanden war. Viele Sachen, die wir angesprochen haben, haben wir nicht erfüllen können. Und als wir dann in der zweiten Halbzeit aggressiver zu Werke gegangen sind und vielleicht auf vier bis sechs Punkte dran waren, haben wir versucht, es mal wieder durch Einzelaktionen zu entscheiden. Hero Ball wird nicht funktionieren und hat in dieser Saison bis jetzt auch nicht funktioniert. Wir waren einfach undiszipliniert. Das geht nicht, dass wir mehrmals schon in diesen Situationen waren, wo wir dann einfach alles auf wenigen Schultern tragen wollen und das läuft einfach nicht. Und als die Möglichkeit da war, haben wir sie verpasst und deswegen hat Bonn dann am Ende auch klar gewonnen.“
Marko Stanković (Head Coach Telekom Baskets Bonn):
„Ich bin sehr glücklich und zufrieden. Es war ein sehr wichtiges Spiel für beide Teams. Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt, die sehr gut trainiert und diszipliniert ist. Gegen Bayern München haben sie zuletzt eine sehr gute Verteidigung gespielt. Wir mussten auf ihre aktive Verteidigung sehr gut vorbereitet sein. Mit 77 Gegenpunkten bin ich sehr zufrieden. In der ersten Halbzeit haben wir sehr konstant gespielt. Das war in der zweiten Halbzeit nicht mehr der Fall. Das ist etwas, was wir noch besser und über 40 Minuten machen müssen. Unser Defensiv-Rebounding war nicht so gut und wir hatten ein paar leichtfertige Ballverluste. Aber im Allgemeinen war unsere Aggressivität auf einem guten Niveau, offensiv und defensiv. Ich wünsche Bamberg und Coach Gavel alles Gute und hoffe, dass Filip Stanić nicht lange ausfallen wird.“
Telekom Baskets Bonn vs. Bamberg Baskets 87:77
(29:16 – 21:20 – 21:23 – 16:18)
Telekom Baskets Bonn:
- McGhee 12
- BÄHRE 10
- GRIESEL 8
- FLEMING 7 (5 Assists)
- Soares 5
- Lomazs 10
- HUME 11
- Pape 12
- Thiemann 0
- KENNEDY 12 (11 Rebounds)
Bamberg Baskets:
- LOFTON 12
- LOCKE 22 (3 Steals)
- WATSON 5
- FEAZELL 6 (8 Rebounds)
- Tadda 0
- Segu 11 (8 Assists)
- Wohlrath 2
- Horvath 6
- Petković
- Moller 0
- KRIMMER 7
- Stanić 6
Ausblick:
Nach dem Auswärtsspiel auf dem Hardtberg in Bonn wechseln wir wieder den Wettbewerb. Das Rückspiel in den Playoffs der European North Basketball League steht auf dem Programm. Dabei brauchen die Bamberg Baskets am Mittwoch in der BROSE ARENA die volle Unterstützung, die Freak City zu bieten hat, denn es gilt den 21-Punkte-Rückstand aus dem Hinspiel bei Dziki Warschau wettzumachen. Tip-Off zum Rückspiel in der ENBL gegen die Polen ist um 20:00 Uhr. Tickets gibt es direkt im Freak City Store unter der BROSE ARENA oder auch in unserem Online-Ticketshop.