Der Spielverlauf:

Die bislang noch ungeschlagen nach Bamberg angereisten Ulmer erwischten den deutlich besseren Start in dieses Pokal Achtelfinale. Offensiv getragen durch Justinian Jessup und Isaiah Roby führten die Gäste schnell mit 11:4 (4.). Auch eine Bamberger Auszeit mochte zunächst wenig an der Tatsache ändern, dass die Ulmer beim Rebound (2:12 im ersten Viertel) oder auch an anderen freien Bällen meist einen Tick schneller die Hände dran hatten. Die Bamberger aber kämpften und angeführt von Ronaldo Segu (7 Punkte, 3 Assists im ersten Viertel) kam man nach dem Dreier von KeyShawn Feazell auf 19:21 (8.) wieder heran. Bei den Gästen lief aber ein weiterer Spieler bereits früh heiß. Alfonso Plummer traf alle seine Würfe im ersten Viertel (darunter 3 Dreier), stand mit 11 Punkten in nicht einmal vier Minuten Spielzeit nach dem ersten Abschnitt bei einer Effektivität von 14 und verhalf seinem Team nach zehn Minuten zu einer 31:21 Führung. 

Auch die ersten Minuten des zweiten Viertels gehörten den Gästen und beim Stand von 25:40 (13.) musste Anton Gavel bereits seine zweite Auszeit verwenden. Nun aber fanden die Bamberger besser ins Spiel und begannen, nicht zuletzt dank starker Impulse unter anderem von Gabriel Kuku und Kevin Wohlrath, sich in dieses Do-or-Die-Spiel hineinzuarbeiten. Mit einem 17:6-Lauf kam man nach dem Dreier von Kevin Wohlrath beim 42:46 (18.) wieder richtig nahe und auch wenn die Ulmer zur Pause noch immer die Nase vorne hatten (46:51), war in der BROSE ARENA das Gefühl zu spüren, dass da heute etwas gehen könnte. 

Dieses Gefühl bekam mit Beginn der zweiten Halbzeit nochmals zusätzlich Feuer, denn mit acht Punkten von Kevin Wohlrath waren die Baskets nach vier gespielten Minuten in Halbzeit zwei bis auf 57:58 dran. Die Zuschauer sahen ein intensiv geführtes und spannendes Spiel. Es dauerte aber noch weitere drei Minuten, ehe die Hausherren in diesem Pokalfight erstmals in Front lagen. Mit drei Abschlüssen in Serie sorgte Ibrahim Watson für das 63:62 und die Halle kochte nun endgültig. Das Spiel wogte weiter hin und her, doch am Ende des dritten Viertels hatten die Baskets knapp die Nase vorne (71:69). 

Mit ihren unglaublichen Fans im Rücken gelang den Bambergern ein kleiner Zwischenspurt und nach einem Dreier von Kyle Lofton konnte man sich bis auf 83:74 (35.) absetzen. Die Ulmer aber gaben sich noch lange nicht geschlagen und nahmen nochmals richtig Fahrt auf. Vor allem Justinian Jessup und Alfonso Plummer entwickelten sich in der Schlussphase zum Alptraum der Bamberger Verteidigung. Immer wieder trafen sie auch schwierigste Würfe und so war 59 Sekunden vor dem Ende noch lange keine Entscheidung gefallen (96:96). Die Bamberger aber konnten hier stets vorlegen. Nach einem erfolgreichen Freiwurf von Kyle Lofton führten die Baskets 5 Sekunden vor dem Ende mit 100:98. Marcio Santos glich bei noch 2 Sekunden Restspielzeit auf 100:100 erneut aus. Anton Gavel nutzte seine letzte Auszeit, um den letzten Wurf mit seinem Team zu besprechen. Ronaldo Segu übernahm danach den Einwurf und passte den Ball zu Ibrahim Watson in die Ecke. Schnell kam der Ball zum mittlerweile ins Feld gelaufenen Segu zurück, der bei noch knapp einer Sekunde auf der Uhr den Ball in Richtung Ulmer Korb losbekam, wo er zum vielumjubelten 103:100 Sieg im Netz zappelte.  

Trainerstimmen: 

Ty Harrelson (Head Coach ratiopharm ulm):

„Zunächst einmal war es ein fantastisches Basketballspiel. Beide Mannschaften haben den Ball heute sehr gut geworfen. Uns hätte es gelingen müssen, mehr Stopps zu generieren, denn 103 zugelassene Punkte in 40 Minuten sind einfach zu viel. Zudem haben wir nur 57 Prozent unserer Freiwürfe getroffen, was bei einem Spiel, das du mit einem Wurf in letzter Sekunde verlierst, ganz einfach nicht genug ist. Hier hätten wir einfach besser treffen müssen. Dennoch bin ich stolz auf unsere Mannschaft. Besonders wie wir einige Sachen direkt aus den Auszeiten heraus umgesetzt haben. Wir lagen neun Punkte zurück, haben uns dann nochmals zurückgekämpft und das Spiel ausgeglichen. Insofern gibt es auch Positives. Natürlich aber tut es letztlich weh, ein Pokalspiel im letzten Moment zu verlieren.“

Anton Gavel (Head Coach Bamberg Baskets): 

„Es ist ein enorm wichtiger Sieg für uns und deshalb Glückwunsch an die Mannschaft. Wir haben das Spiel katastrophal angefangen, lagen mal wieder mit 15 Punkten hinten und hatten keinen Zugriff auf das Spiel. Die Ulmer haben ihre Würfe getroffen und wir haben ihnen viele freie Möglichkeiten gestattet. Im zweiten Viertel haben wir uns dann ins Spiel reingekämpft. Auch dank Spielern wie zum Beispiel Gabriel Kuku, der in seinen nur 1:44 Minuten Einsatzzeit enorm viel Druck gemacht hat und so dann auch das Momentum mit geändert hat. Jeder, der ab dann ins Spiel kam, hat seinen Beitrag geleistet und so haben wir uns dann auch in der zweiten Halbzeit deutlich verbessert. Unsere Defense war zwar nicht da, wo sie hätte sein sollen, Ulm jedoch hat auch viele schwierige Würfe getroffen, aber am Ende hatten wir dann auch das nötige Glück auf unserer Seite.“ 

Bamberg Baskets vs. ratiopharm ulm 103:100

(21:31 – 25:20 – 25:18 – 32:31)

Bamberg Baskets: 

• Lofton 25 (3 Steals)
• WATSON 11
• Kuku 0
• Feazell 9 (8 Rebounds, 2 Blocks)
• SEGU 22 (6 Assists)
• Wohlrath 13
• Horvath 3
• Petković
• KRIMMER 10
• TEAGUE 2
• STANIĆ 8.

ratiopharm ulm: 

• WEIDEMANN 3
• Santos 3
• Jensen 0
• Plummer 23
• JESSUP 19 (6 Assists)
• Essengue 9
• Bretzel 4
• HERKENHOFF 4 (5 Assists)
• ROBY 12 (6 Rebounds)
• Anigbata
• KLEPEISZ 3
• Saraf 20  

Ausblick:

Bereits in vier Tagen sind die Bamberg Baskets erneut gefragt. Im ersten Auswärtsspiel der neuen Saison in der European North Basketball League ist das Team aus Freak City zu Gast in Großbritannien bei den Bristol Flyers. Tip-Off auf der Insel ist am Mittwoch um 20:30 Uhr deutscher Zeit. 

Nach dem Ausflug nach England steht dann am kommenden Wochenende (Sonntag, 20. Oktober – 15:00 Uhr) das nächste Bundesliga-Heimspiel auf dem Programm. Bei der Partie gegen die ROSTOCK SEAWOLVES - präsentiert von Lieblingsnummer - heißt es Familienspieltag in der BROSE ARENA. Bereits ab 13:30 Uhr wartet im Hauptfoyer der Arena ein buntes Programm vor allem auf alle kleinen Besucher. An verschiedenen Basketball-Mitmachstationen kann man sich gerne austoben oder natürlich mit Freaky den ein oder anderen Ball werfen! Zudem gibt es eine Malecke, Kinderschminken, Popcorn. Auch die Bamberg Baskets Mini- und Junior-Dancers werden mit dabei sein und mit ihren Auftritten für ordentlich Stimmung sorgen.