Siegesserie gerissen: Bamberg Baskets unterliegen Ulm
Die Bamberg Baskets haben ihre Nachholpartie des 3. Spieltags in der easyCredit Basketball Bundesliga verloren. Nach zuletzt vier BBL-Siegen in Folge unterlag das Team von Head Coach Anton Gavel am Donnerstagabend gegen ratiopharm ulm mit 77:98 (38:46). Vor 5.401 Zuschauern in der BROSE ARENA fanden die Bamberger nie wirklich zu ihrem Spiel und mussten den Gästen am Ende verdientermaßen den Sieg überlassen. (Fotos: Daniel Löb)
Nachdem Mannschaftskapitän Karsten Tadda bei den Bamberg Baskets bereits vor der Partie krankheitsbedingt passen musste, verletzte sich im Spiel auch noch Filip Stanić.
Beim Kampf um den Ball wurde der Bamberger Center in der 36. Spielminute unglücklich vom Knie von Isaiah Roby im Gesicht getroffen und musste mit Verdacht auf Nasenbeinbruch das Spielfeld verlassen.
Die herausragenden Akteure in Reihen der Ulmer an diesem Abend waren Isaiah Roby mit 16 Punkten sowie die beiden 18-jährigen Ben Saraf (15) und Noa Essengue (13). Topscorer auf Seiten der Bamberger war Kyle Lofton mit 15 Zählern. Stark schlugen sich auch die beiden Bamberger Youngster. Gabriel Kuku steuerte sechs Punkte bei, Adrian Petković kam auf fünf und erzielte damit seine ersten BBL-Punkte.
Der Spielverlauf:
Die Bamberger begannen die Partie mit Kyle Lofton (neben Segu, Watson, Horvath und Stanić), der für den erkrankten Karsten Tadda in die Startformation gerutscht war. Schnell war zu spüren, wie tief der Stachel der Pokal-Pleite bei den Ulmern noch saß, denn das Team von Ty Harrelson drehte von Beginn an richtig auf und so entwickelte sich vom Tip-Off weg eine äußerst physische Partie, in der auch die Schiedsrichter vieles auf beiden Seiten gleichermaßen laufen ließen. Den wohl spektakulärsten Korb der gesamten Partie erzielte Ulms Isaiah Roby bereits nach 91 Sekunden, als er bei ablaufender Shotclock einen Notwurf von der Mittellinie nehmen musste und den Ball ganz locker im Korb unterbrachte (2:5/2.). Bis Mitte des ersten Viertels war das Spiel recht ausgeglichen und beim Korberfolg von Kyle Lofton zum 14:13 (6.) hatte die Führung bereits fünf Mal hin und her gewechselt. Das Bamberger Spiel kam aber dennoch nicht richtig ins Laufen, da es den Ulmern mit ihrer gut gestaffelten Zonen-Press-Verteidigung gelang, den Ball vor allem aus den Händen von Ronaldo Segu fernzuhalten. In Kombination mit ihrer Rebound-Überlegenheit (7:14 im ersten Viertel) zogen die Ulmer nun etwas davon (14:19/8.). Der Dreier von Alfonso Plummer zum 16:23 resultierte aus einem Offensivrebound von Noa Essengue und markierte das Ergebnis nach den ersten zehn Minuten.
Die Intensität blieb weiterhin hoch und auch die Ulmer weiter in Führung. Stanić & Co. spielten sich zwar immer wieder heran (23:27/13.), doch die Ulmer konterten umgehend (29:37/16.). Mit etwas mehr Nervenstärke von der Freiwurflinie hätten die Gäste hier sogar höher führen könne (5 von 10), so aber kamen die Bamberger wieder auf 33:37 heran (17.). Doch auch hier gaben Roby und Jallow schnell eine Antwort und die Ulmer lagen gut 60 Sekunden später wieder mit 33:42 in Führung (17.). Marcio Santos sorgte mit zwei erfolgreichen Freiwürfen für die erste zweistellige Gäste-Führung, die Filip Stanić mit einem Tip-In zum 38:46-Pausenstand nochmals etwas verkürzen konnte.
Zum Start in die zweite Hälfte änderte sich zunächst nichts am Abstand beider Mannschaften (42:50/22.). Auch das vierte Foul gegen Karim Jallow (23.) konnte die Ulmer nicht beirren. Ganz im Gegenteil. Mit einem 14:1-Run zogen die Gäste unwiderstehlich davon (43:64/28.) und das, obwohl mit Alfonso Plummer ihr Topscorer aus dem Pokalspiel (23 Zähler) überhaupt nicht in Schwung kommen wollte. Stattdessen waren andere Ulmer zur Stelle und sorgten mit einem starken dritten Viertel (13:26) beim 51:72 nach dreißig Minuten für klare Verhältnisse.
Die Bamberg Baskets aber gaben noch lange nicht auf. Gut zweieinhalb Minuten waren im Schlussabschnitt gespielt, als Gabriel Kuku mit seinem zweiten erfolgreichen Dreier an diesem Abend auf 59:74 verkürzte. Wenig später legte Kyle Lofton aus der Distanz zum 62:74 nach. Gästecoach Ty Harrelson zog mit einer Auszeit die Bremse und sein Team reagierte prompt. Zunächst schloss Roby den Angriff nach der Auszeit per Dunking ab und den Dreier auf der Gegenseite von Lofton konterte Essengue ebenfalls per Dreier zum 65:79 (34.). Besonders bitter aus Bamberger Sicht dann die Situation 4:49 Minuten vor dem Ende, als Filip Stanić plötzlich mit blutender Nase auf dem Boden saß. Vom Knie von Isaiah Roby im Gesicht getroffen musste der Bamberger Center mit vermutlich gebrochener Nase das Spielfeld verlassen. Direkt nach dieser Situation gaben die Gäste nochmals Gas und sorgten mit einem 13:3-Run beim 68:92 (38.) für ihre höchste Führung und die Entscheidung an diesem Abend.
Trainerstimmen:
Ty Harrelson (Head Coach ratiopharm ulm):
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Vor allem im ersten und im dritten Viertel haben wir sehr gut verteidigt und es Bamberg dadurch sehr schwer gemacht. Hier hatten wir einige Anpassungen vorgenommen, die mir gut gefallen haben. Insgesamt bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, wie sie heute hier unseren Gameplan umgesetzt hat.“
Anton Gavel (Head Coach Bamberg Baskets):
„Glückwunsch an Ulm zum verdienten Sieg. Wir waren heute einfach nicht aggressiv genug und haben uns durch die Ulmer Verteidigung aus unseren Plays herausnehmen lassen. Wir haben 98 Punkte zugelassen, bei einer Trefferquote von 71 Prozent bei den Zweiern wobei auch viele einfach Layups dabei waren, die einfach nicht passieren dürfen. Offensiv haben wir selbst nie in unseren Rhythmus gefunden und sind von Anfang an einem Rückstand hinterhergelaufen. Wir sind jetzt wieder auf dem Boden der Tatsachen und jetzt gilt es schnellstmöglich die nötige Energie zu bekommen für das Spiel am Montag.“
Bamberg Baskets vs. ratiopharm ulm 77:98
(16:23 – 22:23 – 13:26 – 26:26)
Bamberg Baskets:
- LOFTON 15
- Locke 8
- WATSON 9
- Kuku 6
- Feazell 1 (5 Rebounds)
- SEGU 9 (7 Assists)
- Wohlrath 2 (5 Rebounds)
- HORVATH 8
- Petković 5
- Krimmer 3
- STANIĆ 11
ratiopharm ulm:
- Weidemann 8
- Santos 9
- Jensen 4
- Plummer 3
- JESSUP 7
- ESSENGUE 13 (8 Rebounds, 3 Blocks)
- Bretzel
- Herkenhoff 0
- ROBY 16
- KLEPEISZ 11
- JALLOW 12
- Saraf 15 (5 Assists, 3 Steals)
Ausblick:
Einmal kurz schütteln und weiter geht es für die Bamberg Baskets, denn bereits am kommenden Montag wartet die nächste Aufgabe in der easyCredit Basketball Bundesliga. Erneut in eigener Halle geht es dann gegen die Veolia Towers Hamburg. Sprungball gegen die Hanseaten ist am Dreikönigstag um 18:30 Uhr. Tickets sind wie gewohnt online oder direkt im Freak City Store unter der BROSE ARENA zu den üblichen Öffnungszeiten zu bekommen.